Allergien und Hypo­sensibilisierung

Bedeutung der Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Allergien sind – verstärkt durch den Klimawandel, Umweltverschmutzung sowie unsere zunehmend „reine“ und bakterienarme Lebensweise – ein zunehmend häufiger auftretendes Phänomen. Eine Allergie ist eine Reaktion des Körpers auf bestimme Substanzen, die normalerweise harmlos sind. Die häufigsten Allergene des Erwachsenen sind Hausstaubmilben, Gräserpollen, Birken-/Baumpollen sowie Tierhaare. Auch Nahrungsmittelallergien, Medikamentenallergien sowie Allergien auf Insektenstiche können auftreten und vorkommen.

Die gute Nachricht vorweg: Allergien sind behandelbar: Symptomatisch in der akuten Phase, aber auch therapeutisch durch eine Hyposensibilisierung. Hierdurch kann ein Fortschreiten einer Allergie z.B. zu einem Asthma bronchiale verhindert oder auch allergisch bedingte Hautveränderungen gebessert werden.

In unserer Praxis können wir nahezu das gesamte Spektrum der modernen Allergiediagnostik abdecken, da wir ein eigenes Allergielabor für Prick-, Epikutan- und Bluttest für IgE, spez. IgE und ECP eingerichtet haben.

Allergietest für Pollenallergien (Pricktest)

Durchführung:
Substanztest am Unterarm

Behandlungsdauer:
15 Minuten

Schmerzen/Betäubung:
keine, ggf. Juckreiz

Allergietest für Kontaktallergien (Epikutantest)

Durchführung:
Substanztest am Rücken

Behandlungsdauer:
1 Woche (Applikation am Mo/Di, Ablese am Mi/Do oder Do/FR)

Schmerzen/Betäubung:
keine, jedoch Duschen 2 Tage nicht möglich, ggf. Juckreiz

Allergietest im Blut für Pollenallergien + Nahrungsmittelallergien (spez. IgE)

Durchführung:
Blutentnahme und Auswertung im praxiseigenen Allergielabor

Behandlungsdauer:
5 Minuten Blutabnahme, Auswertung 1-3 Wochen

Schmerzen/Betäubung:
minimal

Was sind Auswirkungen von Allergien?

Die Auswirkungen von Allergien können von milden bis hin zu schweren Symptomen reichen und variieren je nach Person und Art der allergischen Reaktion. Zu den häufigsten Symptomen gehören Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase, juckende oder tränende Augen, Hautausschläge, Atembeschwerden, Schwellungen und in schweren Fällen Anaphylaxie, eine lebensbedrohliche allergische Reaktion. Diese Reaktionen betreffen die Allergien vom Sofort-Typ (Typ-I-Allergie). Diese Allergien können wir im Prick- und im Bluttest ausfindig machen.

Kontaktallergien machen sich in der Regel durch juckenden Hautausschlag (sogenannte Ekzeme) mit einer gewissen Verzögerung bemerkbar. Dies bedeutet, dass der Kontakt mit dem auslösenden Allergen (z.B. einem Jeansknopf bei Nickel-Allergie) durchaus mehrere Stunden zurückliegen kann. Die Identifikation dieser Allergien (der sog. Kontaktallergie) erfolgt mit dem Epikutantest am Rücken, welcher aufwändiger ist, als der Blut- oder Pricktest.

Was ist die Ursache von Allergien?

Die genauen Ursachen von Allergien sind nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Menschen, die eine familiäre Veranlagung für Allergien haben, sind oft anfälliger dafür, eine allergische Reaktion zu entwickeln oder Probleme mit Allergien zu haben.

Was kann passieren, wenn ich die Allergie nicht behandle?

Dies ist nicht immer ganz einfach vorherzusagen. Bei leichten und kurzzeitigen Allergiebeschwerden bei z.B. einer Pollenallergie über 1-2 Wochen im Frühjahr oder Sommer ist eine symptomatische Therapie ausreichend, die in der Regel mit sog. Antihistaminika („Allergietabletten“) durchgeführt werden kann. Hier ist es auch möglich, die Auslöser ggf. zu meiden und den Großteil des Tages z.B. bei einer Gräserpollenallergie im Inneren der Wohnung zu verbringen.

Bei längeren oder schweren Verläufen oder aber z.B. bei einer Hausstaubmilbenallergie, die nicht gemieden werden kann, ist eine Hyposensibilisierung zu empfehlen. Hierbei wird eine kleine, kontrollierte Menge des Allergens dem Körper alle 4-6 Wochen über 3-5 Jahre hinzugefügt, sodass eine Gewöhnung eintreten kann. So kann vermieden werden, dass aus einer Allergie ein Asthma bronchiale oder andere, allergische Krankheiten entstehen.

Was kann ich selbst gegen eine Allergie unternehmen?

Nach Möglichkeit sollte die Allergenexposition vermieden werden, z.B. indem man Teppiche und Pflanzen aus dem Zimmer bei einer Hausstaubmilbenallergie entfernt oder die Fenster bei Pollenallergien geschlossen hält.

Darüber hinaus sind die meisten antiallergischen Mittel in der Apotheke frei erhältlich. Hier ist eine Beratung zu Nasenspray, Augentropfen und Antihistaminika empfehlenswert.

Bei Kontaktallergien sollte die Haut gegenüber dem Kontaktallergen geschützt werden z.B. durch Baumwollhandschuhe bei Gummihandschuhen oder Pflaster bei Metall-Knopf.

Häufige Fragen:

Viele Patientinnen und Patienten vermuten hinter Hautveränderungen und allergischen Beschwerden eine Nahrungsmittelallergie. Dem ist jedoch im Alltag nur selten so. Hier kann man häufig von einer Unverträglichkeit ausgehen, die in den allergologischen Testungen nicht nachzuweisen ist. Nahrungsmittelallergien treten vornehmlich im Kindesalter auf und hier meist in den ersten Lebensjahren. Die häufigsten Allergien sind die Kuhmilch-, Hühnerei- und Nussallergien. Gerade Kuhmilch- und Hühnerei-Allergien haben jedoch auch eine hohe Toleranzentwicklung, weswegen trotz Allergie beide Substanzen nach 1-2 Lebensjahren von ehemals-allergischen Kindern unproblematisch vertragen werden. Dies gilt nicht für die Nussallergien, die starke allergische Reaktionen auslösen können

Wie schnell ist eine Besserung meiner Beschwerden zu erwarten?

Eine Besserung bei Kontaktallergien ist mit der richtigen Therapie ebenso schnell zu erwarten, wie bei den Pollenallergien. Hier tritt eine Besserung bereits 30 Minuten nach Einnahme einer Allergietablette ein oder auch innerhalb eines Tages bei der Anwendung einer antientzündlichen Creme.

Jetzt hautnah beraten lassen ...

Neuigkeiten und Behind-The-Scenes auf Instagram

Patientenstimmen

Dr. med.

Max Tischler

Facharzt für Dermatologie + Allergologie