Hautpilz-Infektionen nach Barbershop-Besuchen: Wie Sie sich schützen können

Veröffentlicht: 12. September 2024
Hautpilz Barbershop

In letzter Zeit haben Hautpilz-Infektionen, die nach einem Besuch im Barbershop auftreten, zugenommen. Obwohl solche Infektionen oft harmlos sind, können sie sehr unangenehm sein und eine langwierige Behandlung erfordern. In diesem Artikel möchten wir Ihnen wichtige Informationen zu den Ursachen, Symptomen und vor allem zur Vorbeugung solcher Infektionen geben, damit Sie gesund bleiben und Ihren nächsten Friseurbesuch sorgenfrei genießen können.

Was sind Hautpilz-Infektionen?

Hautpilz-Infektionen, auch Mykosen genannt, werden durch Pilze verursacht, die Haut, Haare oder Nägel befallen. Dabei gibt es unterschiedliche Erregerarten, die Fadenpilze (Dermatophyten) oder Hefepilze (Candida) sein können. Hefepilze lösen meist Veränderung in feuchten Arealen des Körpers wie den Leisten aus, wo Haut an Haut sich reiben kann. Davon zu unterscheiden sind die Fadenpilzerkrankungen, die als “klassische” Pilzinfektion bekannt sind und damit auch ansteckender sind. Die häufigsten Formen, die nach einem Barbershop-Besuch auftreten können, sind:

  • Tinea capitis (Kopfhautpilz): Diese Infektion befällt die Kopfhaut und kann zu Juckreiz, Rötungen und Haarausfall führen.
  • Tinea barbae (Bartpilz): In der Bartregion verursacht diese Infektion entzündliche Hautveränderungen und Schuppenbildung.
  • Tinea corporis (Ringelflechte): Diese Infektion befällt die Haut am Körper und äußert sich in roten, schuppenden und juckenden Flecken.


Diese Pilzinfektionen, ähnlich wie beim Nagelpilz, sind hochansteckend und können durch direkten Kontakt oder durch die gemeinsame Nutzung von Handtüchern, Kämmen oder Rasierapparaten übertragen werden.

Wie entsteht das Infektionsrisiko im Barbershop?

Das Risiko einer Hautpilz-Infektion in einem Barbershop entsteht hauptsächlich durch mangelnde Hygiene. Viele Barbershop-Werkzeuge wie Rasiermesser, Scheren, Kämme oder Handtücher können Pilze übertragen, wenn sie nicht gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Zu den häufigsten Risikofaktoren gehören:

  • Unzureichende Desinfektion von Werkzeugen: Rasierapparate und Scheren, die nicht nach jedem Kunden gereinigt werden, können Krankheitserreger wie Pilze übertragen.
  • Wiederverwendung von Handtüchern oder Umhängen: Wenn Textilien nicht nach jedem Kunden gewaschen werden, können sie Keime übertragen.
  • Verunreinigte Hautpflegeprodukte: Produkte wie Haargele oder Bartpflegecremes können Pilzsporen enthalten, wenn sie unsachgemäß gelagert oder mehrfach verwendet werden.


Besonders anfällig für Infektionen sind Personen mit empfindlicher Haut, bestehenden Hauterkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Auch kleine Hautverletzungen, wie sie durch das Rasieren entstehen, können Eintrittspforten für Pilze sein.

Wie können Sie sich schützen?

Hygiene Maßnahmen gegen Hautpilz

Der beste Schutz vor einer Hautpilz-Infektion besteht darin, auf gute Hygiene im Barbershop zu achten. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich schützen können:

  • Fragen Sie nach den Hygienepraktiken: Zögern Sie nicht, Ihren Barbier zu fragen, wie die Werkzeuge gereinigt werden. Sie haben das Recht, zu erfahren, ob Rasiermesser, Kämme und Scheren nach jedem Gebrauch desinfiziert werden.
  • Achten Sie auf frische Handtücher und Umhänge: Achten Sie darauf, dass für Sie saubere Handtücher und Umhänge verwendet werden. Wenn Sie Zweifel haben, können Sie auch Ihre eigenen Textilien mitbringen.
  • Eigenes Rasierwerkzeug verwenden: Manche Menschen bevorzugen es, ihr eigenes Rasiermesser oder ihre eigenen Kämme mitzubringen, um eine mögliche Infektionsquelle zu eliminieren.
  • Vermeiden Sie Barbershop-Besuche bei offenen Wunden: Wenn Sie Hautverletzungen oder Schnitte im Gesicht oder an der Kopfhaut haben, sollten Sie den Besuch im Barbershop verschieben, bis diese verheilt sind.

Woran erkennen Sie eine Hautpilz-Infektion?

Wenn Sie nach einem Barbershop-Besuch Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder Schuppenbildung bemerken, könnte dies auf eine Hautpilz-Infektion hinweisen. Weitere Anzeichen sind entzündete Hautstellen, Haarausfall in betroffenen Bereichen oder schuppende Flecken, die sich ausbreiten.

Falls Sie solche Symptome bei sich bemerken, sollten Sie umgehend einen Hautarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Infektion schnell zu heilen und die Ausbreitung zu verhindern.

Wie wird eine Hautpilz-Infektion behandelt?

Die Behandlung hängt von der Schwere der Infektion ab. In den meisten Fällen werden topische Antimykotika (Cremes, Shampoo oder Salben) verwendet, um den Pilz zu bekämpfen. In schwereren Fällen kann es notwendig sein, Antimykotika in Tablettenform einzunehmen.

Wichtig ist, die Behandlung so lange fortzuführen, wie vom Arzt empfohlen, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Dies verringert das Risiko eines Rückfalls.

Behandlung von Hautpilz-Infektionen in unserer Dortmunder Praxis

Sollten Sie nach einem Barbershop-Besuch Anzeichen einer Hautpilz-Infektion bemerken, stehen wir Ihnen in unserer Dortmunder Praxis gerne zur Verfügung. Unsere Dermatologen sind spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Hautpilz-Erkrankungen. Mit modernsten Untersuchungsmethoden können wir die Infektion schnell und sicher feststellen. Hier eignet sich auch insbesondere die digitale Sprechstunde, um eine schnelle Diagnose und Therapieempfehlung zu erhalten.

Je nach Schwere der Infektion bieten wir Ihnen eine individuell abgestimmte Therapie an, die von der Anwendung topischer Antimykotika bis hin zu oralen Medikamenten reicht. Unser Ziel ist es, Ihre Beschwerden schnell zu lindern und die Infektion nachhaltig zu bekämpfen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir sind für Sie da, um Ihre Haut wieder gesund und vital zu machen.

Warum nehmen Hautpilz-Infektionen zu?

In den letzten Jahren wurde vermehrt von Hautpilz-Infektionen berichtet, die mit einem Besuch im Barbershop in Zusammenhang stehen. Dies könnte auf eine Kombination von Faktoren wie zunehmende Kundenfrequenz, unzureichende Schulungen im Bereich der Hygiene oder die Verwendung gemeinschaftlicher Werkzeuge zurückzuführen sein. Es ist wichtig, dass Barbershops strengere Hygienemaßnahmen einhalten, um diese Entwicklung einzudämmen.

Was können Barbershops tun, um Infektionen zu verhindern?

Als Kunde haben Sie ein Recht auf eine hygienische Behandlung. Hier sind einige Maßnahmen, die Barbershops ergreifen sollten, um Sie zu schützen:

  • Regelmäßige Desinfektion von Werkzeugen: Rasiermesser, Scheren und Kämme sollten nach jedem Kunden gründlich desinfiziert werden. Viele Barbershops verwenden hierfür UV-Desinfektionsgeräte oder Autoklaven.
  • Einwegartikel verwenden: Barbershops sollten Einwegartikel wie Rasierklingen und Handtücher verwenden, wann immer dies möglich ist.
  • Fortbildung des Personals: Barbiere sollten regelmäßig geschult werden, um die neuesten Hygienestandards und Infektionsschutzmaßnahmen zu kennen.
  • Kontinuierliche Hygienekontrollen: Barbershops sollten regelmäßige Hygienekontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen konsequent umgesetzt werden.

Fazit: So bleiben Sie gesund

Hautpilz-Infektionen nach einem Barbershop-Besuch sind vermeidbar, wenn die richtigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Als Patient können Sie Ihren Barbier auf Hygienemaßnahmen ansprechen und aufmerksam auf Anzeichen einer Infektion achten. Falls Sie Symptome bemerken, sollten Sie umgehend einen Dermatologen aufsuchen, um die richtige Behandlung zu erhalten.

Durch die Kombination von guter Hygiene im Barbershop und Ihrem eigenen achtsamen Verhalten können Sie das Risiko von Hautpilz-Infektionen deutlich reduzieren und unbeschwert Ihren nächsten Haarschnitt oder die Bartpflege genießen.

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Dr. med.

Max Tischler

Facharzt für Dermatologie + Allergologie