In den letzten Monaten kursieren auf Social Media, insbesondere auf TikTok, immer wieder Videos, die behaupten, Sonnencreme sei krebserregend. Diese Aussagen haben bei vielen Menschen Verunsicherung ausgelöst. Als Dermatologe möchte ich mit diesem Artikel die Fakten klarstellen und aufzeigen, warum Sonnencreme ein unverzichtbarer Schutz gegen Hautkrebs ist.
Sonnencreme ist ein topisches Produkt, das entwickelt wurde, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der ultravioletten (UV) Strahlen der Sonne zu schützen. Sie enthält entweder physikalische oder chemische UV-Filter – oder eine Kombination aus beiden.
Ein häufiger Vorwurf, der gegen Sonnencremes erhoben wird, ist, dass einige ihrer Inhaltsstoffe möglicherweise krebserregend sind. Diese Behauptungen basieren oft auf Fehlinterpretationen oder stark veralteten Studien. Es ist wichtig zu betonen, dass die in Sonnencremes verwendeten Inhaltsstoffe in der Regel von Gesundheitsbehörden wie der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Kommission streng geprüft und reguliert werden.
Oxybenzon, ein häufig diskutierter Inhaltsstoff, steht immer wieder im Fokus dieser Debatten. Obwohl einige Studien theoretische Risiken bei extrem hohen Konzentrationen nahelegen, gibt es keine stichhaltigen Beweise dafür, dass die normale und sachgemäße Verwendung von Oxybenzon-haltigen Sonnencremes beim Menschen Krebs verursacht.
Octocrylen ist ein weiterer chemischer UV-Filter, der in Sonnencremes verwendet wird, um die Haut vor UVB- und teilweise auch vor UVA-Strahlen zu schützen. In den letzten Jahren ist Octocrylen in die Diskussion geraten, da es im Laufe der Zeit zu einem Abbauprodukt namens Benzophenon zerfallen kann. Benzophenon steht im Verdacht, krebserregend zu sein und möglicherweise hormonelle Wirkungen zu haben.
Wichtig zu wissen: Diese Risiken sind besonders relevant, wenn Sonnencremes abgelaufen sind. Für den täglichen Gebrauch und in Produkten, die noch innerhalb ihres Haltbarkeitsdatums liegen, wird Octocrylen von den meisten Gesundheitsbehörden als sicher eingestuft. Achten Sie also darauf, abgelaufene Produkte zu entsorgen, um die Bildung von Benzophenon zu vermeiden.
Abgelaufene Sonnencreme kann ihre Schutzwirkung verlieren und sollte daher nicht mehr verwendet werden. Die aktiven Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Octocrylen, können im Laufe der Zeit abgebaut werden, was dazu führt, dass der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) nicht mehr erreicht wird. Dies bedeutet, dass die Haut nicht mehr ausreichend vor schädlicher UV-Strahlung geschützt ist und das Risiko für Sonnenbrand und langfristige Hautschäden, einschließlich Hautkrebs, steigt.
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Sonnencreme abgelaufen ist, sollten Sie sie entsorgen und ein neues Produkt kaufen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Verfallsdatum noch weit in der Zukunft liegt, um die volle Schutzwirkung über die gesamte Nutzungsdauer sicherzustellen.
Während die Debatte um die Sicherheit von Sonnencremes weitergeführt wird, sind die Gefahren von UV-Strahlung eindeutig belegt. Übermäßige Sonneneinstrahlung ohne ausreichenden Schutz ist die Hauptursache für Hautkrebs, insbesondere Melanome (schwarzer Hautkrebs), die aggressivste Form von Hautkrebs.
Um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten, ist es wichtig, Sonnencreme richtig anzuwenden. Hier einige Tipps:
Neben dem regelmäßigen Auftragen von Sonnencreme ist die Hautkrebsvorsorge ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Hautschutzes. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen und potenziell gefährliche Hautkrebsvorstufen oder Melanome rechtzeitig zu behandeln. In unserer Praxis bieten wir umfassende Hautchecks an, bei denen wir Ihre Haut sorgfältig untersuchen und gegebenenfalls weiterführende Maßnahmen empfehlen. Eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von Hautkrebs – lassen Sie sich von uns beraten und schützen Sie Ihre Haut langfristig. Gerade die Hautkrebsvorsorge mit dem Fotofinder hat sich als bewährte Methode etabliert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behauptungen über die Krebserregung durch Sonnencreme wissenschaftlich nicht haltbar sind. Vielmehr ist der Verzicht auf Sonnenschutz ein deutlich größeres Gesundheitsrisiko. Die bewiesene Wirksamkeit von Sonnencremes im Schutz vor Hautkrebs überwiegt bei weitem die theoretischen Risiken, die bei TikTok und Co verbreitet werden.
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