Hautpflege im Winter: Die besten Tipps für gesunde Haut trotz Kälte

Veröffentlicht: 6. Januar 2025
Hautpflege im Winter

Der Winter stellt unsere Haut jedes Jahr vor große Herausforderungen: kalte Luft draußen, trockene Heizungsluft drinnen und ständige Temperaturwechsel belasten die Hautbarriere. Das Ergebnis? Trockene, gespannte Haut, rissige Lippen oder sogar Ekzeme. Doch keine Sorge – mit den richtigen Pflegetipps kommen Sie entspannt und mit gesunder Haut durch die kalte Jahreszeit.

Warum braucht die Haut im Winter besondere Pflege?

Im Winter verlangsamt die Haut die Produktion von Talg – dem natürlichen Fettfilm, der sie schützt. Zusätzlich entzieht die trockene Heizungsluft der Haut Feuchtigkeit, und der ständige Wechsel zwischen Kälte und warmer Raumluft stresst sie zusätzlich. Das Ergebnis: Die Haut trocknet aus, verliert an Elastizität und wird anfälliger für Risse und Irritationen.

Häufige Hautprobleme im Winter und ihre Ursachen

Trockene Haut (Xerosis / Xerosis Cutis / Xerose)

  • Symptome: Raue, schuppige Haut, Spannungsgefühl.
  • Ursache: Feuchtigkeitsverlust durch Kälte und Heizungsluft.

Rissige Lippen

  • Symptome: Spröde, manchmal eingerissene Lippen.
  • Ursache: Fehlender Talgschutz, häufiges Befeuchten mit der Zunge.

Ekzeme

  • Symptome: Juckende, entzündete Hautstellen.
  • Ursache: Eine gestörte Hautbarriere und Feuchtigkeitsmangel.

Winterjuckreiz

  • Symptome: Trockene, juckende Haut, besonders an Armen und Beinen.
  • Ursache: Verminderte Talgproduktion und trockene Luft.

Neurodermitis

  • Symptome: Starker Juckreiz, trockene, schuppige Hautstellen, entzündete Areale.
  • Ursache: Trockene Luft und Kälte schwächen die Hautbarriere, was zu vermehrten Schüben führt.

Rosacea-Schübe

  • Symptome: Rötungen und sichtbare Äderchen im Gesicht.
  • Ursache: Temperaturschwankungen zwischen Kälte und beheizten Räumen.

Couperose

  • Symptome: Sichtbare, erweiterte Äderchen, Rötungen an Wangen und Nase, empfindliche Haut.
  • Ursache: Temperaturschwankungen zwischen kalter Luft und trockener Heizungsluft belasten die Blutgefäße.

Die besten Tipps für die Hautpflege im Winter

Reichhaltige Pflegeprodukte verwenden
Für sehr trockene Haut eignen sich fetthaltige Cremes mit Sheabutter oder Mandelöl. Wählen Sie Cremes mit Hyaluronsäure, Urea, Ceramiden oder Glycerin, die die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgen und als „Wasserspeicher“ dienen. Auch Kombinationen der unterschiedlichen Unterstützungsstoffe sind möglich und sinnvoll.

Nicht zu heiß duschen oder baden
Heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus und reizt diese. Duschen Sie lauwarm und begrenzen Sie die Duschzeit auf wenige Minuten (max. 10 Minuten). Verwenden Sie pH-neutrale Duschgels oder Waschlotionen, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht angreifen. Nach dem Duschen die Haut sanft abtrocknen und eine rückfettende Körperlotion auftragen. Auch hier darf wieder Glycerin oder Urea als Inhaltsstoff genutzt werden.

Lippenpflege nicht vergessen
Verwenden Sie einen fettigen Lippenbalsam mit Dexpanthenol, Bienenwachs oder Sheabutter. Vermeiden Sie das Ablecken der Lippen – das verschlimmert Trockenheit nur.

Raumluft feuchthalten
Nutzen Sie einen Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schale Wasser auf die Heizung. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40–60 Prozent.

Sonnenschutz auch im Winter
UV-Strahlung kann auch bei niedrigen Temperaturen Schäden verursachen. Nutzen Sie eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30).

Sanfte Reinigung statt aggressive Peelings
Vermeiden Sie grobe Peelings. Nutzen Sie stattdessen Enzympeelings oder sanfte Waschgele.

Hautpflege nach Hauttyp im Winter

Trockene Haut:
Reichhaltige Cremes mit Feuchtigkeitsspendern und Ölen verwenden.

Fettige Haut:
Leichte Feuchtigkeitspflegen, die nicht komedogen (porenverstopfend) sind.

Empfindliche Haut:
Beruhigende Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Panthenol verwenden.

Eine effektive Hautpflege-Routine für den Winter

Eine klare Pflegeroutine hilft dabei, die Haut optimal durch die kalte Jahreszeit zu begleiten. Hier ein einfaches Beispiel für morgens und abends:

Morgens:

  1. Sanfte Reinigung: Verwenden Sie ein pH-neutrales Waschgel, um die Hautbarriere nicht zu belasten.
  2. Feuchtigkeitspflege: Tragen Sie eine Creme mit Hyaluronsäure, Glycerin oder Urea auf, um Feuchtigkeit zu speichern.
  3. UV-Schutz: Auch im Winter ist eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) empfehlenswert.

Abends:

  1. Sanfte Reinigung: Entfernen Sie Schmutz und Rückstände mit einem milden Reinigungsprodukt.
  2. Pflegende Nachtcreme: Nutzen Sie eine reichhaltige Creme mit Sheabutter oder Ceramiden für intensive Regeneration.
  3. Lippenpflege: Tragen Sie einen fettigen Lippenbalsam auf, um trockene Lippen zu vermeiden.

Fokus auf spezielle Hautpartien

Im Winter benötigen bestimmte Hautpartien besondere Aufmerksamkeit, da sie schneller austrocknen und empfindlicher reagieren.

  • Hände: Nach jedem Händewaschen sollten Sie eine rückfettende Handcreme auftragen. Über Nacht helfen spezielle Handmasken oder fettreiche Cremes. Hilfreich ist auch die Anwendung von Baumwollhandschuhen, um die Intensität der Creme und deren Wirksamkeit zu verstärken.
  • Füße: Auch die Füße benötigen Pflege. Regelmäßige Anwendung von Feuchtigkeitssalben und das Tragen von Baumwollsocken über Nacht können helfen.
  • Tipp: In besonders schlimmen Fällen kann auch Folie (Frischhaltefolie) genutzt werden oder Gummihandschuhe. Dies führt zu einer stärkeren Rückfettung und eine größere Menge von Salbe kann aufgetragen werden. 
  • Lippen: Verwenden Sie einen pflegenden Lippenbalsam mit Bienenwachs oder Sheabutter. Vermeiden Sie es, die Lippen mit der Zunge zu befeuchten, da dies die Trockenheit verstärkt.

Hautpflege-Produkte: Inhaltsstoffe verstehen

Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte ist im Winter besonders wichtig, um die Haut optimal zu unterstützen. Doch nicht jeder Inhaltsstoff ist gleich gut geeignet. Hier ein Überblick:

Empfehlenswerte Inhaltsstoffe:

  • Hyaluronsäure: Ein hervorragender Feuchtigkeitsspender, der Wasser in der Haut bindet.
  • Urea (Harnstoff): Unterstützt die Feuchtigkeitsbindung und wirkt leicht schuppenlösend.
  • Glycerin: Zieht Feuchtigkeit aus der Umgebung an und speichert sie in der Haut.
  • Ceramide: Stärken die Hautbarriere und helfen, Feuchtigkeit einzuschließen.
  • Panthenol: Beruhigt gereizte Haut und unterstützt die Regeneration.

Zu vermeidende Inhaltsstoffe:

  • Alkohol (Ethanol): Trocknet die Haut aus und kann sie reizen.
  • Parfüme und Duftstoffe: Können empfindliche Haut zusätzlich irritieren.
  • Sulfate: Starke Tenside, die die Haut austrocknen und den natürlichen Schutzfilm angreifen können.

Tipp: Achten Sie auf Produkte, die als „für empfindliche Haut geeignet“ oder „parfümfrei“ gekennzeichnet sind. Bei Unsicherheiten oder bestehenden Hautproblemen lohnt sich eine professionelle Beratung, um die individuell besten Produkte zu finden.

Die richtige Kleidung im Winter für gesunde Haut

Im Winter spielt die Wahl der richtigen Kleidung eine entscheidende Rolle für die Hautgesundheit. Viele Hautreizungen lassen sich durch passende Materialien und richtige Pflege vermeiden.

  • Atmungsaktive Materialien: Tragen Sie Kleidung aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Seide direkt auf der Haut. Diese Materialien reizen die Haut nicht und sorgen für ausreichende Belüftung.
  • Wolle mit Vorsicht verwenden: Direkt auf der Haut kann Wolle kratzen und Hautirritationen hervorrufen. Tragen Sie deshalb ein dünnes Baumwoll- oder Seidenhemd darunter. An den Händen eignen sich auch hier Unterziehhandschuhe aus dünner Baumwolle!
  • Handschuhe und Schal nutzen: Empfindliche Hautpartien wie Hände und Gesicht sollten vor Kälte und Wind geschützt werden.

Wann sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen?

Manchmal reicht eine gute Pflege nicht aus. Ein Besuch beim Dermatologen ist empfehlenswert, wenn:

  • Die Haut trotz Pflege extrem trocken und rissig bleibt.
  • Ekzeme oder Rötungen trotz Pflege nicht abklingen.
  • Juckreiz unerträglich wird oder die Haut sichtbar entzündet ist.
  • Symptome wie Couperose oder Rosacea zunehmen und kosmetisch störend werden.
  • Neurodermitis-Schübe häufiger auftreten und nicht mehr kontrollierbar sind.

In solchen Fällen bieten wir Ihnen als erfahrene Hautexperten nicht nur gezielte Diagnosen, sondern auch individuell abgestimmte Behandlungspläne. Mit modernster dermatologischer Technologie, bewährten Therapien und langjähriger Erfahrung unterstützen wir Sie dabei, Ihre Haut gesund und gepflegt zu halten.

Ihre Hautgesundheit liegt uns am Herzen. Lassen Sie sich von uns beraten und gemeinsam einen Weg zu gesunder und schöner Haut finden.

Fazit: Winterhaut braucht Aufmerksamkeit

Der Winter stellt unsere Haut auf die Probe, doch mit den richtigen Pflegetipps können Sie trockener und gereizter Haut vorbeugen. Eine Kombination aus Feuchtigkeit, Schutz und sanfter Reinigung sind der Schlüssel zu gesunder Haut in der kalten Jahreszeit.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie eine individuelle Beratung? Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Dortmunder Praxis!



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Dr. med.

Max Tischler

Facharzt für Dermatologie + Allergologie