Sonnenbrand vermeiden – Tipps gegen einen Sonnenbrand

Veröffentlicht: 18. Mai 2025
Sonnencreme richtig anwenden

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die Sonne – Lebensspenderin und Stimmungsmacherin. Doch so wohltuend Sonnenstrahlen auch sein mögen: Wer seine Haut nicht schützt, riskiert schmerzhafte Sonnenbrände und langfristige Hautschäden. In meiner dermatologischen Praxis in Dortmund sehe ich täglich die Folgen unzureichenden UV-Schutzes. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Sonnenbrand vermeiden – mit einfachen, aber wirksamen Maßnahmen.

Warum ist ein Sonnenbrand so gefährlich?

Ein Sonnenbrand ist mehr als nur ein kosmetisches Ärgernis. Es handelt sich um eine akute Entzündungsreaktion der Haut, verursacht durch übermäßige UV-B-Strahlung. Symptome wie Rötung, Brennen, Schwellung und in schweren Fällen sogar Blasenbildung können auftreten. Wiederholte Sonnenbrände – besonders im Kindesalter – erhöhen das Risiko für Hautkrebs, darunter das gefährliche maligne Melanom, deutlich. Daher ist Sonnencreme ein bewährtes Mittel zur Hautkrebsvorsorge.

Neben akuten Entzündungen führt UV-Strahlung auch zu langfristigen Hautschäden – darunter der Abbau von Kollagenfasern, was die Haut erschlaffen lässt und Faltenbildung beschleunigt. Falten im Gesicht, wie z.B. die Zornesfalte, Stirnfalten oder Krähenfüße, bilden sich so deutlich schneller.

Häufige Mythen rund um Sonnenschutz – was wirklich stimmt

Trotz wachsender Aufklärung halten sich einige Irrtümer hartnäckig. Hier die häufigsten Mythen – und was wirklich gilt:

Mythos 1: „Ich bekomme keinen Sonnenbrand, ich habe dunkle Haut.“

Auch dunkle Hauttypen sind nicht vor Hautschäden und Hautkrebs gefeit – UV-Strahlung schädigt die DNA bei jedem Hauttyp.

Mythos 2: „Ich bin schon braun, ich brauche keinen Schutz mehr.“

Gebräunte Haut bietet maximal einen natürlichen LSF von etwa 4 – das reicht nicht aus.

Mythos 3: „Nur bei Sonne brauche ich Sonnencreme.“

Bis zu 80 % der UV-Strahlung durchdringt selbst eine geschlossene Wolkendecke.

Mythos 4: „Wasserfeste Sonnencreme muss man nicht nachcremen.“

Wasserfest heißt nicht abriebfest. Nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen ist Nachcremen Pflicht.

Mythos 5: „Sonnencreme ist krebserregend – ich benutze lieber gar keine.“

Dieser Mythos hält sich hartnäckig – völlig zu Unrecht. Sonnencremes sind streng reguliert und unterliegen umfassenden Sicherheitsprüfungen. Der Nutzen eines guten UV-Schutzes überwiegt bei Weitem mögliche Risiken. Mehr dazu finden Sie in meinem Blogartikel: „Ist Sonnencreme krebserregend?“

Sonnencreme richtig anwenden – so geht’s

Viele Sonnenbrände passieren trotz Sonnencreme – weil sie falsch oder zu sparsam angewendet wird. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Rechtzeitig auftragen: Mindestens 20–30 Minuten vor Sonnenexposition.
  • Großzügig dosieren: Ca. 30–40 ml für den ganzen Körper – das entspricht etwa zwei gehäuften Esslöffeln.
  • Alle Stellen abdecken: Auch Ohren, Füße, Nacken und Kopfhaut (bei wenig Haar) nicht vergessen.
  • Regelmäßig nachcremen: Alle zwei Stunden sowie nach dem Baden, Schwitzen oder Abtrocknen.
  • Den richtigen LSF wählen: Für helle Hauttypen und Kinder empfehle ich mindestens LSF 50.
  • Wolken sind keine Ausrede: UV-Strahlen wirken auch bei bedecktem Himmel.

 

Tipp aus der Praxis: Viele unterschätzen, wie schnell der Schutz nachlässt – konsequentes Nachcremen ist entscheidend!

Weitere Tipps zur Vermeidung von Sonnenbrand

Ein guter Sonnenschutz endet nicht bei der Sonnencreme:

  • Mittagssonne meiden (11–15 Uhr)
  • Schatten bevorzugen, besonders bei Kindern
  • Schützende Kleidung tragen: UV-Shirts, Sonnenhüte, Sonnenbrillen
  • Vorsicht bei reflektierenden Oberflächen: Wasser, Sand und Schnee verstärken die Strahlung
  • UV-Index prüfen (z. B. per Wetter-App)
    Der UV-Index gibt die Stärke der ultravioletten Strahlung an – je höher der Wert, desto größer das Sonnenbrandrisiko:
  • 0–2: gering – Schutz meist nicht nötig
  • 3–5: mäßig – Schutz empfohlen (z. B. Sonnencreme, Sonnenbrille)
  • 6–7: hoch – Schatten suchen, Schutz unbedingt notwendig
  • 8–10: sehr hoch – intensive Schutzmaßnahmen erforderlich
  • 11+: extrem – Sonne möglichst meiden

Sonnenschutz für Kinder – besonders wichtig

Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlen. Schon wenige Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Risiko für Hautkrebs im Erwachsenenalter erheblich.

Das sollten Eltern beachten:

  • Babys unter 1 Jahr: Nicht der direkten Sonne aussetzen
  • Schatten & Kleidung bevorzugen: UV-Schutzkleidung, Sonnenhüte, Sonnenbrillen
  • Sonnencreme gezielt einsetzen: Nur auf unbedeckte Stellen, z. B. Gesicht, Hände, Nacken
  • LSF 50, wasserfest undparfümfrei

 

Tipp aus der Praxis: Gerade auf dem Spielplatz, beim Spaziergang oder im Buggy wird die Sonne oft unterschätzt – reflektierende Oberflächen wie Asphalt oder Sand verstärken die Wirkung.

Was tun bei Sonnenbrand?

Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Sonnenbrand kommt:

  • Kühlen: Mit feuchten Tüchern oder lauwarmen Duschen
  • After-Sun-Produkte: Spenden Feuchtigkeit und beruhigen die Haut – besonders Produkte mit Aloe vera wirken zusätzlich kühlend und entzündungshemmend.
  • Viel trinken: Unterstützt die Regeneration
  • Keine parfümierten Lotionen oder Öle verwenden
  • Bei Blasenbildung oder starken Schmerzen: Ärztliche Hilfe aufsuchen!

 

Tipp aus der Praxis: Ideal ist eine lauwarme Dusche oder ein kühler Umschlag – kein eiskaltes Wasser, da zu starke Kälte die Haut zusätzlich reizen und den Heilungsprozess verzögern kann.

Bei Unsicherheit oder stärkeren Beschwerden muss es nicht sofort ein Praxisbesuch sein

Über unsere digitale Sprechstunde kannst du unkompliziert Rücksprache halten – gerade bei Sonnenbrand kann ein schneller ärztlicher Blick auf die Haut helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Fazit

Sonnenbrand ist vermeidbar – wenn man weiß, wie. Besonders die richtige Anwendung von Sonnencreme wird häufig unterschätzt. Wer seine Haut regelmäßig schützt, reduziert nicht nur das Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs, sondern beugt auch vorzeitiger Hautalterung und Faltenbildung vor – denn UV-Strahlung ist der Hauptverursacher sogenannter Lichtalterung.

Genießen Sie die Sonne – aber mit Vernunft. Ihre Haut wird es Ihnen danken.

Weitere Beiträge

Neuigkeiten und Behind-The-Scenes auf Instagram

Dr. med.

Max Tischler

Facharzt für Dermatologie + Allergologie