Was ist Panthenol? Dr. Tischler klärt auf

Veröffentlicht: 18. August 2025
Panthenol

Fast jede:r hat schon einmal eine Creme oder Salbe mit Panthenol verwendet – sei es bei einem Kratzer, nach dem Sonnenbrand oder beim Tätowieren. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Inhaltsstoff, der so häufig in Hautpflegeprodukten vorkommt?

Als Hautarzt erkläre ich, was Panthenol ist, wie es wirkt und wofür es sinnvoll eingesetzt werden kann.

Was ist Panthenol genau?

Panthenol ist ein Provitamin von Vitamin B5. Das bedeutet: Wird Panthenol auf die Haut aufgetragen, verwandelt es sich dort in Pantothensäure – eine Substanz, die eine wichtige Rolle bei der Regeneration und Heilung von Hautzellen spielt.

Es ist farblos, gut verträglich und wird seit Jahrzehnten in der Dermatologie eingesetzt.

Für was hilft Panthenol?

Panthenol ist ein Multitalent für die Haut und wird in vielen Bereichen eingesetzt:

  • Wundheilung: Fördert die Neubildung von Hautzellen und beschleunigt die Heilung kleinerer Verletzungen oder Schürfwunden.
  • Sonnenbrand & Hautreizungen: Wirkt beruhigend und lindert Rötungen sowie Spannungsgefühle.
  • Feuchtigkeit: Panthenol bindet Wasser in der Haut und unterstützt so eine stabile Hautbarriere.
  • Tattoo– & Piercing-Pflege: Hilft der Haut, sich nach kleinen Eingriffen schneller zu regenerieren.
  • Trockene Haut & Neurodermitis: Lindert Juckreiz und Spannungen, kann auch begleitend zu medizinischen Therapien verwendet werden.

 

Kurz gesagt: Panthenol beruhigt, befeuchtet und repariert die Haut.

Warum empfehlen Hautärzte Panthenol?

Panthenol hat sich in der dermatologischen Praxis bewährt, weil es:

  • gut verträglich ist, auch für empfindliche Haut, Babys und Kinder.
  • kaum Nebenwirkungen hat.
  • vielseitig einsetzbar ist – von kleinen Alltagsverletzungen bis hin zu Hauterkrankungen.

 

Für Patient:innen bedeutet das: Panthenol ist ein sicherer Begleiter für die tägliche Hautpflege und die Erstversorgung kleinerer Hautprobleme.

Wie wird Panthenol angewendet?

Panthenol ist nicht gleich Panthenol – entscheidend ist die Grundlage, in die es eingebettet ist.

Ob Salbe, Creme oder Lotion: Jede Darreichungsform hat ihre Stärken – und auch Grenzen.

  • Salbe:
    • sehr fettreich, hinterlässt einen spürbaren Schutzfilm
    • ideal bei sehr trockener, rissiger oder verhornter Haut (z. B. Fersen, Hände im Winter)
    • nicht optimal für frische, nässende Wunden, da die Haut „abgedichtet“ wird und schlechter abheilen kann
  • Creme:
    • leichter, zieht schneller ein als eine Salbe
    • gute Wahl für die alltägliche Pflege trockener oder empfindlicher Haut
    • geeignet für Gesicht und Körper, wenn die Haut Schutz und Pflege braucht, aber nicht zu stark „eingeschlossen“ werden soll
  • Lotion:
    • flüssiger als Creme, verteilt sich leicht auf großen Flächen
    • sinnvoll bei großflächiger trockener Haut oder nach dem Duschen
    • angenehm auch im Sommer, da sie weniger fettet
  • Spray oder Schaum:
    • praktisch für schwer erreichbare Stellen (z. B. Rücken, Verbände)
    • hilfreich bei Sonnenbrand, da sich die Haut berührungslos beruhigen lässt
    • hygienisch, da kein „Reiben“ auf empfindlicher Haut nötig ist

 

Tipp vom Hautarzt: Achten Sie nicht nur auf den Inhaltsstoff Panthenol, sondern auch auf die Form, in der er angewendet wird. Je nach Hautzustand entscheidet das darüber, ob die Haut optimal versorgt wird – oder ob es eher hinderlich ist.

Gibt es Nebenwirkungen?

Panthenol gilt als sehr sicher.
Nur in seltenen Fällen kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Rötung oder Juckreiz).
Für die allermeisten Menschen ist es jedoch problemlos verträglich – auch bei längerer Anwendung.

Häufige Fragen gestellte Fragen zu Panthenol

Kann man Panthenol täglich anwenden?

Ja, Panthenol kann problemlos auch über längere Zeit täglich verwendet werden.

Hilft Panthenol gegen Falten?

Panthenol wirkt in erster Linie feuchtigkeitsspendend und beruhigend – nicht als Anti-Aging-Mittel. Allerdings kann eine gut durchfeuchtete Haut frischer wirken.

Ist Panthenol auch für Kinder geeignet?

Ja, Panthenol ist so verträglich, dass es sogar bei Babys angewendet werden kann (z. B. bei Windeldermatitis).

Was ist der Unterschied zwischen Panthenol und Dexpanthenol?

Dexpanthenol ist die aktive Form von Panthenol, die in der Haut besonders effektiv in Pantothensäure umgewandelt wird. In den meisten medizinischen Cremes ist deshalb Dexpanthenol enthalten.

Fazit: Panthenol – ein bewährter Helfer für die Haut

Panthenol ist seit Jahrzehnten ein bewährter Wirkstoff in der Hautpflege.

Es beruhigt gereizte Haut, unterstützt die Wundheilung, spendet Feuchtigkeit und ist dabei sehr gut verträglich – auch für empfindliche Haut oder Kinder.

Mein Rat als Hautarzt: Ob kleine Verletzung, trockene Haut oder nach dem Sonnenbad – Produkte mit Panthenol sind ein sicherer und sinnvoller Bestandteil der Hausapotheke.

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Dr. med.

Max Tischler

Facharzt für Dermatologie + Allergologie